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BREITNAU Türkenlouispfad

Ausgerüstet mit einfachen Holzspaten und primitiven Schubkarren bauten einst die Bauern unter Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden eine riesige Verteidigungsanlage. Überreste dieser Schanzen gegen damals einfallende Franzosen sind bis heute in Breitnau im Hochschwarzwald erhalten. Sie können über einen Rundwanderweg, den Türkenlouispfad, erkundet werden. Tafeln informieren über die Menschen, die ein Leben zwischen harter bäuerlicher Arbeit und dem Schanzenbau fristeten.

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Wer wachsam durch den Schwarzwald geht, kann noch immer Spuren aus längst vergangenen Tagen erkennen. Oft weisen Merkmale wie Terrassen oder unscheinbare Hügel sowie Gräben darauf hin, aber auch die Namen von Gemarkungen sind Indizien. Fast in Vergessenheit geraden ist die Verteidigungsanlage des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden (1655 bis 1707), auch als Türkenlouis bekannt. Den Spitznamen bekam der Markgraf nach seinen militärischen Erfolgen im Großen Türkenkrieg (1683 bis 1699). Die riesige Verteidigungsanlage erstreckte sich auf der Westseite des Schwarzwaldes vom Hochrhein bis nach Heidelberg, bestand aus Schanzen, Gräben und weiteren Geländeeinschnitten in den vielfältigsten Formen.

Oberhalb des Höllentales sind noch etliche Schanzen des einstigen Verteidigungswalles erhalten geblieben, wenngleich Wind und Wetter über die Jahrhunderte an ihnen nagte, sie teilweise einebnete. Viele sind im Laufe der Zeit von Bäumen überwachsen. Freiwillige aus Breitnau haben sich zusammengetan und etliche Schanzen vom Unrat befreit. Damit sich jeder einen Eindruck verschaffen kann, verbanden sie die freigelegten Relikte mit einem Rundwanderweg: der Türkenlouispfad. Zusätzlich wurden an markanten Stellen Informationstafeln angebracht.

Das Video oben zeigt eine Wanderung auf dem Türkenlouispfad in Breitnau im Schwarzwald. Bild antippen und genießen!

Türkenlouis

Lufwig Wilhelm von Baden-Baden, auch als Türkenlouis bekannt, wurde am 8. April 1655 in Paris geboren, starb am 4. Januar 1707 in Rastatt). Der badische Markgraf war Generalleutnant aller kaiserlichen Truppen und ein siegreicher Feldherr in den Türkenkriegen. Schon früh machte er Karriere in der kaiserslichen Armee. Doch während er für den Kaiser immer wieder in Schlachten zog, wurden seine Besitzungen in Baden von den Franzoschen zerstört, darunter auch sein Stammsitz in Baden-Baden. Später verlegte er diesen nach Rastatt. Die Auseinandersetzungen mit dem Königreich Frankreich waren die Ursache für den Bau einer riesigen Verteidigungsanlage auf den Höhen des Schwarzwaldes. Bei der Schlacht am Schallenberg im Juli 1704 erlitt er eine Wunde, die nie wieder verheilen sollte. Jahre später starb er an den Folgen der Verwundung.

Die Tafeln informieren aber auch über das karge Leben der damaligen Bauern. Denn Sie waren es, die mit primitivsten Werkzeugen, oft nur mit hölzernen Schubkarren und einfachen Schaufeln ausgestattet, die Gräben auf Geheiß des Türkenlouis ausheben mussten. Das war nicht nur schwerste Arbeit; oft fiel die Schufterei in die Zeit, wenn die Äcker bestellt und die Früchte ihrer Arbeit geerntet werden mussten. Für die Menschen damals stand oft die Existenz auf dem Spiel. Einerseits mussten sie sich um ihre eigene Feld- und Hofarbeit kümmern, andererseits waren sie zum Schanzenbau zwangsverpflichtet.

Wegbeschreibung

Start des Rundwanderweges ist im Breitnauer Ortskern beim Parkplatz hinter der Kirche. Am 20. Februar 1690 wurde das Dorf von französischen Soldaten überfallen, zwei Jahre nach dem Beginn der Schanzarbeiten. Dabei wurden der Pfarrhof sowie 14 Bauernhöfe niedergebrannt. Von hier aus führt der Pfad hoch zum Roßkopf und weiter zum Oberen Fahrenberg. Dort bietet sich ein grandioser Blick über Breitnauer Täler mit ihren Wiesen und Wäldern, aber auch über die Rheinebene hinweig zu den Vogesen. Wir folgen dem lausgeschilderten Naturpfad über eine Wiese, genießen den Blick hinüber nach St. Märgen und St. Peter sowie zum Kandel. Wir folgen den Hinweisschildern und gelangen zum Naturfreundehaus und zur Ringelschanze. Hier handelt es sich um eine beeindruckende Viereckschanze, die in ihrer Mitte sogar eine Schutzhütte (Blockhaus) aufweist. Nach einer kurzen Rast geht's den Hinweisschildern folgend weiter in Richtung Süden und in die Dorfmitte zurück.

Wandertipps

Strecke: 10 km
Dauer: 3 Stunden
Schwierigkeit: mittel
Auf- und Abstieg: 240 hm
Empfehlung: witterungsbedingte Bekleidung, gutes Schuhwerk, Getränke, Vesper

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